Medienwelten -- Medienorte - Jugend Und Medien in Nordrhein-Westfalen (German, Paperback, 1991 ed.)

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In seinem jetzt wieder entdeckten Buch Die Antiquiertheit des Menschen hat Gunther Anders bereits 1956 aufgrund amerikanischer Erfahrungen von der Verwandlung der Wirklichkeit gesprochen, die die Massenmedien betreiben. Die Beschreibung des Menschen als homo viator (Gabriel Marcel), als Wesen, das durch die Welt fahrt und sie dadurch erobert, wird inzwischen durch den im Sessel sitzenden Rezipienten zwar nicht konterkariert, aber doch in Frage gestellt, weil es sich nun nicht mehr um eine wirkliche, leibliche Bewegung handele, sondern die Medien dem Menschen Omniprasenz auch dann verschaffen, wenn er sich gar nicht mehr bewegt. Fur Anders ist diese neue Art des Daseins gekennzeichnet durch eine Beziehung zur Welt von so abgrun- diger Verkehrtheit, dass wir gar nicht erfassen koennen, was sich ver- andert hat. Denn, noch einmal Anders: Obwohl wir in Wahrheit in einer entfremdeten Welt leben, wird uns die Welt so dargeboten, als ob sie fur uns da ware, als ob sie unsere ware und unseresgleichen. Als solche 'nehmen' (= betrachten und akzeptieren) wir sie, obwohl wir zu Hause im Fauteuil sitzen; d. h. obwohl wir sie nicht effektiv, wie das 'einfach fressende Tier' oder der Eroberer nehmen und sie nicht effektiv zu unserer machen oder machen koennen; jedenfalls nicht wir, die durch- schnittlichen Radio- und Fernseh-Konsumenten. Vielmehr 'nehmen' wir sie so, weil sie uns so in Form von Bildern serviert wird. Dadurch wer- den wir zu voyeurhaften Herrschern uber Weltphantome.

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In seinem jetzt wieder entdeckten Buch Die Antiquiertheit des Menschen hat Gunther Anders bereits 1956 aufgrund amerikanischer Erfahrungen von der Verwandlung der Wirklichkeit gesprochen, die die Massenmedien betreiben. Die Beschreibung des Menschen als homo viator (Gabriel Marcel), als Wesen, das durch die Welt fahrt und sie dadurch erobert, wird inzwischen durch den im Sessel sitzenden Rezipienten zwar nicht konterkariert, aber doch in Frage gestellt, weil es sich nun nicht mehr um eine wirkliche, leibliche Bewegung handele, sondern die Medien dem Menschen Omniprasenz auch dann verschaffen, wenn er sich gar nicht mehr bewegt. Fur Anders ist diese neue Art des Daseins gekennzeichnet durch eine Beziehung zur Welt von so abgrun- diger Verkehrtheit, dass wir gar nicht erfassen koennen, was sich ver- andert hat. Denn, noch einmal Anders: Obwohl wir in Wahrheit in einer entfremdeten Welt leben, wird uns die Welt so dargeboten, als ob sie fur uns da ware, als ob sie unsere ware und unseresgleichen. Als solche 'nehmen' (= betrachten und akzeptieren) wir sie, obwohl wir zu Hause im Fauteuil sitzen; d. h. obwohl wir sie nicht effektiv, wie das 'einfach fressende Tier' oder der Eroberer nehmen und sie nicht effektiv zu unserer machen oder machen koennen; jedenfalls nicht wir, die durch- schnittlichen Radio- und Fernseh-Konsumenten. Vielmehr 'nehmen' wir sie so, weil sie uns so in Form von Bildern serviert wird. Dadurch wer- den wir zu voyeurhaften Herrschern uber Weltphantome.

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Product Details

General

Imprint

VS Verlag fur Sozialwissenschaften

Country of origin

Germany

Series

Sozialvertragliche Technikgestaltung, Hauptreihe

Release date

1991

Availability

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First published

1991

As told to

Authors

,

Dimensions

229 x 152 x 16mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

285

Edition

1991 ed.

ISBN-13

978-3-531-12320-2

Barcode

9783531123202

Languages

value

Subtitles

value

Categories

LSN

3-531-12320-3



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