Das Soeldnerwesen - Militarisches Unternehmertum in Der Genese Des Internationalen Systems (German, Paperback, 2010 ed.)


DieGeschichtedesKriegesistgleichsamdie GeschichtedesSoldnerwe sens. Gruppen von Mannern, die sich zum Zweck der Kriegsfuhrung zusammenschlossenund ihre Dienste dem Meistbietendenzur Verfu gungstellten, haben in derHerausbildungdesinternationalenStaaten systemszuallenZeiteneinewesentlicheRollegespielt. Soldnernkamen an verschiedenenKreuzwegenderGeschichte immer wieder entscheidende Funktionen zu. In den fruhen Staatsbil dungsprozessenim Europades13. und14. JahrhundertstratenSoldner erstmals in Gestalt autonomer, differenzierter Organisationen auf den Schlachtfeldern Italiens und Frankreichs in Erscheinung. In Form der freienKompanientrugenSoldnerheereineinembisdahinungekannten MassezurVerschmelzungmilitarischenund wirtschaftlichenHandeIns bei. Die Compagnias wurden zwischen dem 15. und dem fruhen 17. Jahrhundert durch die von Schweizern und Deutschen organisierten Gewalthaufenverdrangt. MitderBeendigungdesDreissigjahrigenKrie ges durchdenWestfalischenFriedenvon 1648werden invereinfachen derhistorischerLesartderNiedergangdesSoldnerwesensundderAuf stiegdesStaatesbezeichnet. DieseGegenuberstellungfuhrtjedochindie Irre. BeinaheremHinsehenwird deutlich, dasses sich lediglichum ei nenFormenwandeldesSoldnerwesenshandelte. Wahrendesrichtigist, dassdasSoldnerwesennachdemEndedesDreissigjahrigenKriegesin nerhalb Europas an Bedeutung verlor, nahm es mit den historischen HandelskompanieneineneueFormnicht-staatlicher, okonomischmoti vierter Gewaltorganisation an. Vom 17. Jahrhundert ausgehend be schleunigtesichdurchdie AktivitatenderHandelskompaniendie welt weiteExpansionderimEntstehenbegriffeneneuropaischenStaaten. Das Organisationsmodell derHandelskompanie ist von den verschiedenen europaischen Staaten im Verlaufeiner fast dreihundertfunfzigjahrigen Phasekolonialer Expansiongenutztwordenundblieb im Kernunver andert. Bisindasspate19. Jahrhundertubernahmendie charteredcom panies wesentliche Funktionen in der Machtausweitung der europai- 14 1Einleitung sehen Staaten und legten die Grundlagen fur die Verstaatlichung der aussereuropaischen Welt. Die historischen Handelskompanienwurden im Prozessder europaischen ExpansionzurSpeerspitze, die den Weg fur die Unterwerfung der aussereuropaischen Volker und Territorien bereiteteundderenEinbindungineinWeltumfassendesokonomisches System erzwang. Die Aktivitaten der Handelskompanien legten nicht nurausserhalbEuropasdieGrundlagenfur dieStaatswerdungsprozesse der folgenden Jahrhunderte, sondern beeinflussten in verschiedener WeiseauchdieAusdifferenzierungdesStaatesinnerhalbEuropas. Wah renddasOrganisationsmodellderHandelskompaniemitderAuflosung derbritischenMozambiqueCompany 1942einEndefand, wurden an dere Organisationsformen des Soldnerwesens seit den spaten 1950er Jahrenzunehmend wichtig. NebenstaatlichenSoldnern, die in die Ar meenehemaligerKolonialmachteeingegliedertwordenwaren, handelte es sich um indigene Verbande, die von den Kolonialisten ausgebildet und finanziertwurden, sowieumfreischaffendeSoldner, die ohneeine stabileOrganisationsstrukturinlosen, inihrerZusammensetzungwech selndenGruppenzusammenarbeiteten."

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DieGeschichtedesKriegesistgleichsamdie GeschichtedesSoldnerwe sens. Gruppen von Mannern, die sich zum Zweck der Kriegsfuhrung zusammenschlossenund ihre Dienste dem Meistbietendenzur Verfu gungstellten, haben in derHerausbildungdesinternationalenStaaten systemszuallenZeiteneinewesentlicheRollegespielt. Soldnernkamen an verschiedenenKreuzwegenderGeschichte immer wieder entscheidende Funktionen zu. In den fruhen Staatsbil dungsprozessenim Europades13. und14. JahrhundertstratenSoldner erstmals in Gestalt autonomer, differenzierter Organisationen auf den Schlachtfeldern Italiens und Frankreichs in Erscheinung. In Form der freienKompanientrugenSoldnerheereineinembisdahinungekannten MassezurVerschmelzungmilitarischenund wirtschaftlichenHandeIns bei. Die Compagnias wurden zwischen dem 15. und dem fruhen 17. Jahrhundert durch die von Schweizern und Deutschen organisierten Gewalthaufenverdrangt. MitderBeendigungdesDreissigjahrigenKrie ges durchdenWestfalischenFriedenvon 1648werden invereinfachen derhistorischerLesartderNiedergangdesSoldnerwesensundderAuf stiegdesStaatesbezeichnet. DieseGegenuberstellungfuhrtjedochindie Irre. BeinaheremHinsehenwird deutlich, dasses sich lediglichum ei nenFormenwandeldesSoldnerwesenshandelte. Wahrendesrichtigist, dassdasSoldnerwesennachdemEndedesDreissigjahrigenKriegesin nerhalb Europas an Bedeutung verlor, nahm es mit den historischen HandelskompanieneineneueFormnicht-staatlicher, okonomischmoti vierter Gewaltorganisation an. Vom 17. Jahrhundert ausgehend be schleunigtesichdurchdie AktivitatenderHandelskompaniendie welt weiteExpansionderimEntstehenbegriffeneneuropaischenStaaten. Das Organisationsmodell derHandelskompanie ist von den verschiedenen europaischen Staaten im Verlaufeiner fast dreihundertfunfzigjahrigen Phasekolonialer Expansiongenutztwordenundblieb im Kernunver andert. Bisindasspate19. Jahrhundertubernahmendie charteredcom panies wesentliche Funktionen in der Machtausweitung der europai- 14 1Einleitung sehen Staaten und legten die Grundlagen fur die Verstaatlichung der aussereuropaischen Welt. Die historischen Handelskompanienwurden im Prozessder europaischen ExpansionzurSpeerspitze, die den Weg fur die Unterwerfung der aussereuropaischen Volker und Territorien bereiteteundderenEinbindungineinWeltumfassendesokonomisches System erzwang. Die Aktivitaten der Handelskompanien legten nicht nurausserhalbEuropasdieGrundlagenfur dieStaatswerdungsprozesse der folgenden Jahrhunderte, sondern beeinflussten in verschiedener WeiseauchdieAusdifferenzierungdesStaatesinnerhalbEuropas. Wah renddasOrganisationsmodellderHandelskompaniemitderAuflosung derbritischenMozambiqueCompany 1942einEndefand, wurden an dere Organisationsformen des Soldnerwesens seit den spaten 1950er Jahrenzunehmend wichtig. NebenstaatlichenSoldnern, die in die Ar meenehemaligerKolonialmachteeingegliedertwordenwaren, handelte es sich um indigene Verbande, die von den Kolonialisten ausgebildet und finanziertwurden, sowieumfreischaffendeSoldner, die ohneeine stabileOrganisationsstrukturinlosen, inihrerZusammensetzungwech selndenGruppenzusammenarbeiteten."

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Product Details

General

Imprint

VS Verlag fur Sozialwissenschaften

Country of origin

Germany

Release date

April 2010

Availability

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First published

April 2010

Authors

Dimensions

210 x 148 x 13mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

214

Edition

2010 ed.

ISBN-13

978-3-531-17394-8

Barcode

9783531173948

Languages

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Subtitles

value

Categories

LSN

3-531-17394-4



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