Macht der Gewohnheit? - Der Einfluss der Habitualisierung auf die Fernsehnutzung (German, Paperback, 2010 ed.)


"Die Tagesschau ist keine Sendung, sondern pure Gewohnheit. Die kann man auch in Latein verlesen" (Ex-RTL-Chef Helmut Thoma, zitiert nach Schleider, 2007, S. 38). Die skurrile Vorstellung einer in Latein verlesenen Tagesschau meint Helmut Thoma wohl nicht ganz ernst, doch birgt seine AEusserung eine interessante - nahme: Der Zuschauer sieht die Sendung nicht wegen seines Informations- oder Unterhaltungsbedurfnisses, sondern weil er es gewohnt ist, um 20:00 Uhr "Das Erste Deutsche Fernsehen" einzuschalten. Die Vermutung, dass Rezipienten das 1 Fernsehen oder bestimmte Inhalte habituell nutzen, klingt zunachst wenig ub- raschend, weil wir die meisten Handlungen des taglichen Lebens gewohnhei- massig durchfuhren (vgl. z. B. Aarts & Dijksterhuis, 2000; Ouellette & Wood, 1998; Verplanken, 2005; Verplanken, 2006). Das Zahneputzen am Morgen, das Bereiten des Fruhstucks, das Binden der Schuhe oder die Fahrt zur Arbeit: - wohnheiten bestimmen unseren Alltag. Weshalb sollten nicht auch der Griff zur Fernbedienung, das Sehen der Nachrichten oder bestimmter Serien, wie ub- haupt die gesamte Programmauswahl habitualisiert sein? Der Gedanke ist keineswegs neu. Einige Forscher erkannten schon vor Jahrzehnten, dass Gewohnheiten einen erheblichen Einfluss auf die Medien- und speziell auf die Fernsehnutzung haben (vgl. z. B. Berelson, 1949; Greenberg, 1974; Herzog, 1944; Donohew, Nair, & Finn, 1984; Nordenstreng, 1969). D- noch gibt es kaum Studien, die explizit den Einfluss der Habitualisierung auf die Fernsehnutzung betrachten. Dies kritisieren Stone und Stone (1990, S. 25) schon vor 20 Jahren und vergleichen die Mediennutzungsforschung mit einem unvo- endeten Puzzle, von dem man bislang nur die Rander zusammengesetzt hat.

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"Die Tagesschau ist keine Sendung, sondern pure Gewohnheit. Die kann man auch in Latein verlesen" (Ex-RTL-Chef Helmut Thoma, zitiert nach Schleider, 2007, S. 38). Die skurrile Vorstellung einer in Latein verlesenen Tagesschau meint Helmut Thoma wohl nicht ganz ernst, doch birgt seine AEusserung eine interessante - nahme: Der Zuschauer sieht die Sendung nicht wegen seines Informations- oder Unterhaltungsbedurfnisses, sondern weil er es gewohnt ist, um 20:00 Uhr "Das Erste Deutsche Fernsehen" einzuschalten. Die Vermutung, dass Rezipienten das 1 Fernsehen oder bestimmte Inhalte habituell nutzen, klingt zunachst wenig ub- raschend, weil wir die meisten Handlungen des taglichen Lebens gewohnhei- massig durchfuhren (vgl. z. B. Aarts & Dijksterhuis, 2000; Ouellette & Wood, 1998; Verplanken, 2005; Verplanken, 2006). Das Zahneputzen am Morgen, das Bereiten des Fruhstucks, das Binden der Schuhe oder die Fahrt zur Arbeit: - wohnheiten bestimmen unseren Alltag. Weshalb sollten nicht auch der Griff zur Fernbedienung, das Sehen der Nachrichten oder bestimmter Serien, wie ub- haupt die gesamte Programmauswahl habitualisiert sein? Der Gedanke ist keineswegs neu. Einige Forscher erkannten schon vor Jahrzehnten, dass Gewohnheiten einen erheblichen Einfluss auf die Medien- und speziell auf die Fernsehnutzung haben (vgl. z. B. Berelson, 1949; Greenberg, 1974; Herzog, 1944; Donohew, Nair, & Finn, 1984; Nordenstreng, 1969). D- noch gibt es kaum Studien, die explizit den Einfluss der Habitualisierung auf die Fernsehnutzung betrachten. Dies kritisieren Stone und Stone (1990, S. 25) schon vor 20 Jahren und vergleichen die Mediennutzungsforschung mit einem unvo- endeten Puzzle, von dem man bislang nur die Rander zusammengesetzt hat.

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Product Details

General

Imprint

Springer vs

Country of origin

Germany

Release date

August 2010

Availability

Expected to ship within 10 - 15 working days

First published

2010

Authors

Dimensions

210 x 148 x 13mm (L x W x T)

Format

Paperback

Pages

242

Edition

2010 ed.

ISBN-13

978-3-531-17571-3

Barcode

9783531175713

Languages

value

Subtitles

value

Categories

LSN

3-531-17571-8



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