Neue Horizonte? - Sozialwissenschaftliche Forschung UEber Geschlechter Und Geschlechterverhaltnisse (German, Paperback, 1995 ed.)


Grundlage wie Vision der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung ist eine "ge schlechtssensibilisierte" Sozialwissenschaft, die "Geschlecht" als grundlegendes Struktunnoment von Gesellschaft begreift. Nach mehr als zwanzig Jahren Frauenforschung scheint es, dass sie diesem Ziel einen entscheidenden Schritt nahergekommen ist - zumindest, was die Anerkennung ihrer innovatorischen Wirkungen auf den Mainstream der Sozialwissenschaften betriffi. So schreibt Gertmd Nunner-Winkler im Bericht "Sozialwissenschaftliche Frauenforschung in der Bundesrepublik Deutschland" der DFG-Senatskommission fiir Frauen forschung, "dass die Veranderung in der Situation der Frauen ein Thema ist, das gegenwartig hohe Kulturbedeutung (im Sinne Max Webers, d. Verf. ) hat. Die Thematik ist auf vorherrschende kulturelle Leitideen (Gleichheit, Emanzipation) bezogen, und sie ist Ursache weiterreichender sozialstruktureller Veranderungen (wie etwa: Umstrukturierung der Familien, Erhohung der Mobilitat, Destandar disierung des Lebenslaufs). Etwas plakativ formuliert: Was die Bildungsdebatte fur die Sozialwissenschaften der 60er Jahre bedeutete, das ist die Frauen forschung fiir die 80er Jahre: ein Thema, an dem politisch-emanzipatorische Motivation, ein Interesse an technisch-verwertbarem Planungswissen, institu tionalisierte politische Reformdebatten und spontane soziale Aktivitaten und Bewegungen sich bundeln und Impulse fur die Sozialwissenschaften ausstrahlen: neue empirische Forschungsfragen aufwerfen, neue Anwendungsfelder fiir tra dierte theoretische Paradigmen eroffnen, die Neuinterpretation tradierter Begrilf lichkeiten und die Entwicklung neuer theoretischer Sichtweisen erzwingen . . . In den offentlichen Auseinandersetzungen wurde das Wissen der Gesellschaft uber sich selbst, uber die eigenen Praktiken, quasi auf den neuesten Stand gebracht; Normen, Erwartungen und ideologische Selbstdeutungen wurden Verande rungen, die sich bereits vollzogen haben, angepasst. Zugleich aber hat die offentliche Debatte den Prozess selbst nochmals weiter vorangetrieben. Analog . . ."

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Grundlage wie Vision der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung ist eine "ge schlechtssensibilisierte" Sozialwissenschaft, die "Geschlecht" als grundlegendes Struktunnoment von Gesellschaft begreift. Nach mehr als zwanzig Jahren Frauenforschung scheint es, dass sie diesem Ziel einen entscheidenden Schritt nahergekommen ist - zumindest, was die Anerkennung ihrer innovatorischen Wirkungen auf den Mainstream der Sozialwissenschaften betriffi. So schreibt Gertmd Nunner-Winkler im Bericht "Sozialwissenschaftliche Frauenforschung in der Bundesrepublik Deutschland" der DFG-Senatskommission fiir Frauen forschung, "dass die Veranderung in der Situation der Frauen ein Thema ist, das gegenwartig hohe Kulturbedeutung (im Sinne Max Webers, d. Verf. ) hat. Die Thematik ist auf vorherrschende kulturelle Leitideen (Gleichheit, Emanzipation) bezogen, und sie ist Ursache weiterreichender sozialstruktureller Veranderungen (wie etwa: Umstrukturierung der Familien, Erhohung der Mobilitat, Destandar disierung des Lebenslaufs). Etwas plakativ formuliert: Was die Bildungsdebatte fur die Sozialwissenschaften der 60er Jahre bedeutete, das ist die Frauen forschung fiir die 80er Jahre: ein Thema, an dem politisch-emanzipatorische Motivation, ein Interesse an technisch-verwertbarem Planungswissen, institu tionalisierte politische Reformdebatten und spontane soziale Aktivitaten und Bewegungen sich bundeln und Impulse fur die Sozialwissenschaften ausstrahlen: neue empirische Forschungsfragen aufwerfen, neue Anwendungsfelder fiir tra dierte theoretische Paradigmen eroffnen, die Neuinterpretation tradierter Begrilf lichkeiten und die Entwicklung neuer theoretischer Sichtweisen erzwingen . . . In den offentlichen Auseinandersetzungen wurde das Wissen der Gesellschaft uber sich selbst, uber die eigenen Praktiken, quasi auf den neuesten Stand gebracht; Normen, Erwartungen und ideologische Selbstdeutungen wurden Verande rungen, die sich bereits vollzogen haben, angepasst. Zugleich aber hat die offentliche Debatte den Prozess selbst nochmals weiter vorangetrieben. Analog . . ."

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Product Details

General

Imprint

VS Verlag fur Sozialwissenschaften

Country of origin

United Kingdom

Series

Geschlecht Und Gesellschaft, 1

Release date

1995

Availability

Expected to ship within 10 - 15 working days

First published

1995

Editors

, ,

Dimensions

210 x 148 x 12mm (L x W x T)

Format

Paperback - Trade

Pages

221

Edition

1995 ed.

ISBN-13

978-3-8100-1498-6

Barcode

9783810014986

Languages

value

Subtitles

value

Categories

LSN

3-8100-1498-2



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