Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Institut fur Klassische Philologie), Veranstaltung: Proseminar: Seneca, Apocolocyntosis, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Die Arbeit wurde im Rahmen eines Proseminars verfasst und vom Professor mit der Note "sehr gut" bewertet. Sie arbeitet den Forschungsruckstand, an dem die Nanie in Senecas Spottsatire leidet, auf und beschaftigt sich detailliert mit der formalen und inhaltlichen Interpretation dieses Klagegesangs. Es wurde beim Verfassen umfangreiche Sekundarliteratur verwendet, die im Literaturverzeichnis angefuhrt ist., Abstract: Seneca ist in erster Linie als popularphilosophischer Schriftsteller bekannt, der sich vor allem bei den jungen Leuten seiner Zeit grosser Beliebtheit erfreute. In seinem Gesamtwerk ist das standige Bemuhen um eine moralische Festigung seiner Leser erkennbar. Gerade eine moralische Absicht vorfolgt der Autor der Apocolocyntosis, der Satire auf den verstorbenen Claudius, nicht. Berechtigt ist daher die oft gestellte Frage, ob Seneca, der auch die wurdevolle offizielle Leichenrede auf Claudius komponiert hat, wirklich der Autor der anonym veroffentlichten Spottschrift ist. Literarisches Konnen beweist der Verfasser dieses Pamphlet - und man kann wohl davon ausgehen, dass es tatsachlich Seneca ist - jedenfalls, indem er in seiner Apocolocyntosis verschiedene Textgattungen parodiert, wie etwa die Panegyrik in den laudes Neronis (Kap. 4), die rhetorisch ausgefeilte Rede (Kap. 10-11) und die Nanie, das Klagelied auf einen Verstorbenen (Kap. 12), die im Folgenden genauer untersucht werden soll. In all der umfangreichen Forschungsliteratur, die in den vergangenen Jahrzehnten zu Seneca und besonders zur Apocolocyntosis entstanden ist,3 scheint gerade dieses Kapitel beinahe vollkommen ubersehen worden zu sein: Die in Anapaste gefasste Klage der Trauergemeinde um den