Sprache - Person - Krankheit (German, Paperback)


Nicht meine Magenbeschwerden sind interes- sant, sondern die Mittel - if any - die ich gegen sie gefonden habe. (Wittgenstein 1948, zit. nach Nedo et al. 1983, S. 316) Was ist der Fall, wenn die menschliche Person erkrankt? Gegenuber dieser Frage verfuhrt uns immer wieder die Gewohnheit, atiopathogenetische Thesen aller Pro- venienzen und Bonitat zu bemuhen, so als habe sich uns eine ganz andere Frage gestellt, namlich, woher das Kranksein komme. Nur gelegentlich irritiert uns den- noch das eigentliche Problem, was denn jenes Kranksein ausmacht, was es damit auf sich hat. Inwiefern ist denn einer von uns krank? Die Frage ist fur den Zoegling des naturwissenschaftlichen Denkens argerlich. Sie fuhrt ihn an eine Grenze. Wer die Frage stellt, wird allzumal als Ideologe verdach- tigt und dadurch "entscharft". Das geschieht spatestens dann, wenn die gefalligen und routinierten Auflistungen einzelner Symptome oder gar weiterhin akzeptier- ter Symptomkataloge, womoeglich kanonisiert als "research diagnostic criteria" den Fragenden nicht zum Verstummen bringen. Der aber sind letztlich wir selbst; denn wirklich qualen koennen uns nur die eigenen Fragen. Die anderen beant- worten wir oder brechen das Gesprach aus Mangel an Interesse ab. Die eigenen Fragen aber lassen sich so nicht, wenigstens nicht zur Zufriedenheit, aus der Welt schaffen.

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Nicht meine Magenbeschwerden sind interes- sant, sondern die Mittel - if any - die ich gegen sie gefonden habe. (Wittgenstein 1948, zit. nach Nedo et al. 1983, S. 316) Was ist der Fall, wenn die menschliche Person erkrankt? Gegenuber dieser Frage verfuhrt uns immer wieder die Gewohnheit, atiopathogenetische Thesen aller Pro- venienzen und Bonitat zu bemuhen, so als habe sich uns eine ganz andere Frage gestellt, namlich, woher das Kranksein komme. Nur gelegentlich irritiert uns den- noch das eigentliche Problem, was denn jenes Kranksein ausmacht, was es damit auf sich hat. Inwiefern ist denn einer von uns krank? Die Frage ist fur den Zoegling des naturwissenschaftlichen Denkens argerlich. Sie fuhrt ihn an eine Grenze. Wer die Frage stellt, wird allzumal als Ideologe verdach- tigt und dadurch "entscharft". Das geschieht spatestens dann, wenn die gefalligen und routinierten Auflistungen einzelner Symptome oder gar weiterhin akzeptier- ter Symptomkataloge, womoeglich kanonisiert als "research diagnostic criteria" den Fragenden nicht zum Verstummen bringen. Der aber sind letztlich wir selbst; denn wirklich qualen koennen uns nur die eigenen Fragen. Die anderen beant- worten wir oder brechen das Gesprach aus Mangel an Interesse ab. Die eigenen Fragen aber lassen sich so nicht, wenigstens nicht zur Zufriedenheit, aus der Welt schaffen.

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Product Details

General

Imprint

Springer-Verlag

Country of origin

Germany

Release date

April 1987

Availability

Expected to ship within 10 - 15 working days

First published

1987

Authors

Dimensions

244 x 170 x 10mm (L x W x T)

Format

Paperback

Pages

161

ISBN-13

978-3-540-17263-5

Barcode

9783540172635

Languages

value

Categories

LSN

3-540-17263-7



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